Bad Marienberg (www.anleihencheck.de) – Die Consilium Project Finance GmbH ist ein Projektentwickler von Freiflächen- und Agri-PV-Anlagen sowie von Batteriespeichern in Deutschland. Die Gesellschaft mit Sitz in Stuttgart wagt nun den Schritt an den Kapitalmarkt und begibt erstmalig eine börsennotierte Unternehmensanleihe. Der Consilium Solar Bond 2025/2030 (ISIN DE000A4DFED9/ WKN A4DFED) mit einem Emissionsvolumen von bis zu 10 Mio. Euro bietet über die Laufzeit von fünf Jahren einen Festzins von 7% p.a., der halbjährlich ausgezahlt wird. Interessierte Anleger können das grüne Wertpapier online über die Unternehmenswebseite unter www.consilium-gruppe.de/solar-bond zeichnen. Die Emission wird von der Lewisfield Deutschland GmbH als Financial Advisor begleitet.

anleihencheck.de führte das folgende Interview mit Dr. Martin Ostgathe, Geschäftsführer der Consilium Project Finance GmbH.

anleihencheck.de: Erläutern Sie uns bitte kurz das Geschäftsmodell der Consilium Project Finance GmbH.

Dr. Martin OstgatheDr. Ostgathe: Unser Geschäftsmodell ist klar auf die Projektentwicklung von PV-Projekten und Batteriespeichern in Deutschland ausgerichtet. Wir konzentrieren uns dabei primär auf Freiflächenanlagen und innovative Agri-PV-Konzepte, die es ermöglichen, Energieerzeugung und landwirtschaftliche Nutzung sinnvoll miteinander zu verbinden. Der Verkauf unserer PV-Projekte und Batteriespeicher an Investoren erfolgt in der Regel entweder während der Bauphase oder nach der Inbetriebnahme – wahlweise als PV-Einzelanlagen parzelliert oder als komplette PV-Anlage. Entscheidend für den Erfolg unseres Geschäftsmodells ist die enge, strategische Einbettung in die Consilium Gruppe, welche die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt. Diese integrierte Struktur ermöglicht es uns, Projekte effizient und qualitativ hochwertig umzusetzen.

Unser Track-Record umfasst eine dreistellige Anzahl von Projekten im Bereich Solarenergie.


anleihencheck.de: Geben Sie uns bitte einen kurzen Überblick über die operative Entwicklung Ihrer Gesellschaft.

Dr. Ostgathe: Die operative Entwicklung der Consilium Project Finance GmbH ist eng mit der Historie der gesamten Consilium Gruppe verbunden. Seit der Gründung der Muttergesellschaft im Jahr 2008 hat sich die Gruppe von einem Beratungsunternehmen für ganzheitliche und nachhaltige Finanzplanung hin zu einem etablierten Full-Service-Anbieter im Bereich der Erneuerbaren Energien entwickelt. Bereits seit 2011 realisieren wir deutschlandweit Photovoltaikanlagen und haben inzwischen eine installierte Leistung von über 125 MWp umgesetzt. Dabei konnten wir eine beachtliche Expertise aufbauen, die sich heute in einem diversifizierten Leistungsspektrum über die gesamte Wertschöpfungskette widerspiegelt. Mit der Consilium Project Finance GmbH wurde gezielt eine Plattform geschaffen, die als Wachstumsbeschleuniger fungiert und auf die Projektfinanzierung sowie -entwicklung fokussiert ist. Unser Track-Record umfasst eine dreistellige Anzahl von Projekten im Bereich Solarenergie, die wir erfolgreich geplant, gebaut und an Investoren veräußert haben. Zum 31.12.2024 konnten wir eine gesicherte Projektpipeline von 118 MWp vorweisen, welche durch unabhängige Gutachter mit 3,3 Mio. Euro bewertet wurde. Mittlerweile sind über 40 MWp an weiteren Projekten hinzugekommen. Diese Pipeline bildet das Fundament für die kommenden Jahre, in denen wir jährlich PV-Projekte mit rund 25 MWp entwickeln, bauen und veräußern wollen.

anleihencheck.de: Warum haben Sie sich für den Weg der Fremdkapitalfinanzierung über die Börse entschieden?

Dr. Ostgathe: Der Zugang zum Kapitalmarkt war für uns ein konsequenter Schritt, um die Dynamik unseres Wachstumsplans nachhaltig abzusichern. Die Projektentwicklung im Bereich Photovoltaik erfordert erhebliche Vorleistungen, zum Beispiel für die Planung und Flächensicherung, bevor die Projekte zur Baureife gelangen und veräußert werden können. Klassische Bankfinanzierungen sind in dieser frühen Phase oft nur eingeschränkt verfügbar oder mit hohen Sicherheiten verbunden. Mit der Entscheidung für eine börsennotierte Unternehmensanleihe eröffnen wir uns die Möglichkeit, unsere Eigenständigkeit zu bewahren und gleichzeitig eine neue breite Investorenbasis zu erschließen, die unsere Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt. Die Platzierung des Consilium Solar Bonds 2025/2030 mit einem Kupon von 7 % p.a. ermöglicht es uns, die Finanzierung flexibel und planungssicher zu gestalten. Darüber hinaus stärkt die Börsennotierung unsere Transparenz gegenüber Investoren und schafft Vertrauen in unsere langfristige Ausrichtung. Für uns ist dieser Schritt nicht nur eine Finanzierungsentscheidung, sondern auch ein klares Bekenntnis zum Kapitalmarkt als langfristige Partnerschaft für die Energiewende.

Rund 80 % des Emissionserlöses fließen direkt in die Entwicklung und den Bau unserer gesicherten Projektpipeline.


anleihencheck.de: Wie wollen Sie den Emissionserlös konkret verwenden?
Dr. Ostgathe: Die Mittelverwendung ist klar strukturiert und transparent festgelegt. Rund 80 % des Emissionserlöses fließen direkt in die Entwicklung und den Bau unserer gesicherten Projektpipeline. Dazu gehören sowohl Planungskosten während der Entwicklungsphase als auch ab 2026 die Finanzierung des Baus der PV-Anlagen. Ein Teil der zufließenden Mittel wird zudem kurzfristig eingesetzt, um baureife Projekte mit einem Realisierungszyklus von maximal neun Monaten zu erwerben und gewinnbringend weiterzuverkaufen. Weitere 10 % des Erlöses werden innerhalb der Consilium Gruppe als Darlehen eingesetzt, um die Finanzierung bereits identifizierter Projekte sicherzustellen. Die verbleibenden 10 % dienen als Liquiditätsreserve. Mit dieser Struktur schaffen wir eine ausgewogene Balance zwischen langfristigem Wachstum, kurzfristigen Umsatzpotenzialen und finanzieller Stabilität, die uns und unseren Investoren gleichermaßen zugutekommt.

anleihencheck.de: Viele Zentralbanken senken die Zinsen und kündigen weitere Zinsschritte an. Die jährliche feste Verzinsung der neuen Anleihe von Consilium Project Finance ist mit 7 % für Anleger recht attraktiv. Inwiefern rechnet sich das aber noch für Ihre Gesellschaft?

Dr. Ostgathe: Der Zinssatz wurde wirtschaftlich fundiert festgelegt und rechnet sich für uns absolut. Gleichzeitig bietet er Investoren aus unserer Sicht eine attraktive und marktgerechte Rendite. Im Photovoltaik-Sektor lassen sich durch die Kombination aus gesicherten Projektrechten, EEG-konformen Einspeisevergütungen und der hohen Nachfrage nach erneuerbaren Energien stabile Margen erwirtschaften. Unser Geschäftsmodell basiert darauf, Projekte in einem frühen Entwicklungsstadium zu optimieren und anschließend gewinnbringend während der Bauphase oder nach ihrer Inbetriebnahme gemäß den Anforderungen des EEG zu veräußern. Die realisierten Verkaufspreise übersteigen die reinen Bau- und Entwicklungskosten deutlich, sodass trotz der fixen Zinslast ein ausreichend hoher Ertrag verbleibt. Selbst in einem Umfeld sinkender Leitzinsen bleibt unsere Anleihestruktur wettbewerbsfähig. Für uns überwiegt daher der Vorteil, Wachstumskapital langfristig und zu fixen Konditionen gesichert zu haben, während Investoren gleichzeitig eine attraktive Verzinsung erhalten.

Wir verfügen über eine gesicherte Pipeline mit Projektrechten im Wert von 3,3 Mio. Euro.


anleihencheck.de: Die Solarbranche spielt eine wichtige Rolle für die Energiewende. Aber trotz dieser strategischen Bedeutung steht sie derzeit massiv unter Druck. Welche Sicherheit bieten Sie den Investoren?

Dr. Ostgathe: Wir bieten unseren Investoren ein hohes Maß an Komfort, das aus mehreren Faktoren resultiert. Zum einen verfügen wir über eine gesicherte Pipeline mit Projektrechten im Wert von 3,3 Mio. Euro, die von unabhängiger Seite bewertet wurden und die uns eine klare Planungssicherheit geben. Zum anderen ist die Consilium Gruppe, die seit 2008 etabliert ist und über ein breites Netzwerk verfügt, als integrierter Anbieter aufgestellt, sodass wir die gesamte Wertschöpfungskette inhouse abbilden und Qualität sowie Zeitpläne eng steuern können. Zudem setzen wir auf Projekte in Deutschland, einem der stabilsten Energiemärkte Europas, wo rechtliche Rahmenbedingungen und die Klimaziele der Bundesregierung einen starken Rückenwind für Photovoltaik schaffen. Darüber hinaus beinhalten die Anleihebedingungen als besondere Schutzrechte für die Investoren u. a. eine Negativerklärung, eine Ausschüttungsbegrenzung, eine Transparenzverpflichtung, eine Positivverpflichtung sowie ein Sonderkündigungsrecht für die Anleger bei einem Kontrollwechsel und Drittverzug.

anleihencheck.de: Die Consilium Project Finance GmbH soll als „Wachstumsbeschleuniger“ für die Consilium Gruppe etabliert werden. Wo sehen Sie das größte Wachstumspotenzial für das Geschäft der Gruppe?

Dr. Ostgathe: Das größte Wachstumspotenzial sehen wir eindeutig in der Kombination von Photovoltaik und Batteriespeichern. Der Ausbau erneuerbarer Energien ist nicht nur politisch gewollt, sondern auch notwendig, um die ambitionierten Klimaziele Deutschlands zu erreichen. Während Photovoltaikanlagen bereits eine etablierte Technologie darstellen, eröffnet die Ergänzung durch Batteriespeicher zusätzliche Möglichkeiten der Netzstabilisierung und der direkten Vermarktung von Strom. Hier erwarten wir in den kommenden Jahren eine deutliche Zunahme an Projekten. Zusätzlich sehen wir insbesondere in der Agri-PV einen aufstrebenden Markt, da sie eine Doppelnutzung von Flächen für Landwirtschaft und Energieerzeugung ermöglicht. Darüber hinaus bietet die starke Nachfrage institutioneller Investoren nach nachhaltig strukturierten Sachwerten die Chance, unser Geschäftsmodell weiter zu skalieren. Mit unserer Expertise im parzellierten Verkauf von PV-Anlagen können wir zudem unterschiedliche Investorengruppen bedienen, von Privatanlegern bis zu großen Fonds. Das Wachstumspotenzial ist somit nicht nur technologisch, sondern auch marktseitig gegeben. Durch die Bündelung unserer Expertise und die Fokussierung auf die erwähnten Kernsegmente wird die Consilium Project Finance GmbH ihre Rolle als Wachstumsbeschleuniger für die gesamte Gruppe voll ausspielen können.

Wir bringen eine langjährige Erfolgsbilanz mit, die auf über 125 MWp umgesetzter Anlagenleistung basiert.


anleihencheck.de: Warum ist der Consilium Solar Bond 2025/2030 Ihrer Meinung nach ein attraktives Investment für Anleger?

Dr. Ostgathe: Der Consilium Solar Bond 2025/2030 bietet Anlegern die Möglichkeit, in ein zukunftsweisendes Segment der Energiewirtschaft zu investieren und dabei eine attraktive feste Verzinsung von 7 % p.a. zu erzielen. Anders als viele andere Anleiheemittenten bringen wir nicht nur eine klare Wachstumsstrategie, sondern auch eine langjährige Erfolgsbilanz mit, die auf über 125 MWp umgesetzter Anlagenleistung basiert. Unsere Pipeline ist gesichert, werthaltig und unabhängig bewertet, was Investoren zusätzlichen Komfort gibt. Die Mittelverwendung ist transparent geregelt und fokussiert sich auf Projekte in Deutschland, einem der verlässlichsten Märkte für erneuerbare Energien. Gleichzeitig profitieren Anleger von einem Emittenten, der Bestandteil einer etablierten Gruppe ist, welche die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt und dadurch Risiken minimieren kann. In Zeiten niedriger Zinsen und volatiler Kapitalmärkte stellt unser Solar Bond eine solide, planbare und nachhaltige Anlageoption dar, die nicht nur eine attraktive finanzielle Rendite, sondern auch einen Beitrag zur Energiewende ermöglicht. Genau diese Kombination macht ihn zu einem Investment, das über den rein ökonomischen Aspekt hinaus auch eine gesellschaftliche Wirkung entfaltet.

anleihencheck.de: Vielen Dank für das Interview, Herr Dr. Ostgathe. (03.11.2025/alc/a/a)

Quelle: 7% Zinsen mit Sonnenkraft: Consilium Project Finance startet grünen Solar Bond 2025/2030 (anleihencheck.de) | anleihencheck.de