Die ASG SolarInvest GmbH, eine 100%ige Tochtergesellschaft des Photovoltaik- Full-Service-Spezialisten ASG Versum AG, begibt eine Unternehmensanleihe (ISIN DE000A351405) im Volumen von bis zu 10 Mio. Euro und einem Kupon von 8,00% p.a. Im Rahmen des öffentlichen Angebots in Deutschland, Luxemburg und Österreich können Anleger die Anleihe „SolarInvest 2023/2028“ über die Webseite der ASG SolarInvest
GmbH (www.asg-versum.de/anleihe) zeichnen. Die Emission wird von der bestin.capital GmbH und Lewisfield Deutschland GmbH als Financial Advisors begleitet. Die Mittel aus der Anleiheemission dienen der Zwischenfinanzierung von Photovoltaik-Projektentwicklungen durch Tochtergesellschaften von ASF SolarInvest in Deutschland. Diese besitzen bereits in Entwicklung befindliche Projektrechte im Wert von rund 22 Mio. Euro mit einer geplanten installierten Kapazität von ca. 524 MW, die sich auf 15 Projekte verteilen,
wie Christof Schmieg, Geschäftsführer der ASG SolarInvest GmbH im Interview erläutert.

GREEN BONDS: In welchen Bereichen ist ASG tätig?

Schmieg: Die ASG SolarInvest GmbH finanziert die Entwicklung und Errichtung von Photovoltaik-Projekten ausschließlich in Deutschland. Unser Schwerpunkt liegt derzeit auf Freiflächenanlagen, die sowohl auf Stromlieferverträgen als auch auf Zuschlägen aus Ausschreibungen der Bundesnetzagentur basieren. Im geografischen Fokus stehen das südliche Brandenburg und Sachsen-Anhalt, wo sich auch unser Unternehmenssitz befindet. Neben dieser lokalen Verwurzelung profitieren wir bei der Projektakquise auch sehr stark von unseren exzellenten persönlichen Netzwerken und den Empfehlungen von Flächenverpächtern bereits realisierter Projekte – getreu unserem Motto „Aus der Region für die Region“.

GREEN BONDS: In welchen Phasen sind die Projekte?

Schmieg: Unsere insgesamt über 20 Projekte befinden sich in verschiedenen Entwicklungsphasen, haben aber gemein, dass bei 15 Projekten die Flächensicherung bereits abgeschlossen ist. Wir sind da jedoch grundsätzlich keineswegs festgelegt. Vielmehr richtet sich unsere Auswahl ausschließlich nach der Gesamtattraktivität des einzelnen Projekts. Das erste Projekt soll bereits im nächsten Jahr gebaut werden.

GREEN BONDS:Wie wollen Sie die Mittel aus der Anleiheemission verwenden?

Schmieg: Die Mittel dienen der Zwischenfinanzierung der geplanten Photovoltaik- Projektentwicklungen in Deutschland, bspw. für Projekterwerb, Personal, Grundstücke/ Nutzungsrechte, Planungskosten, Gutachten, Genehmigungen, Steuern etc. Dazu werden wir Darlehen an unsere Tochtergesellschaften ausreichen oder diese mit Eigenkapital ausstatten. Die Tochtergesellschaften agieren als Projekt- oder Bertreibergesellschaften. Konkret geht es dabei um ein 70-MW-Projekt im Landkreis Elbe-Elster, ein 23-MW-Projekt im Landkreis Harz, ein 12-MW-Projekt im Landkreis Elbe-Elster, zwei Projekte mit zusammen 74 MW
im Landkreis Prignitz sowie weitere Projekte aus der Pipeline unseres Mutterkonzerns.

GREEN BONDS: Sie leiten das Kapital also nur an Tochtergesellschaften weiter?

Schmieg: Ja, das ist korrekt. Empfänger sind ausschließlich unsere Tochtergesellschaften. Diese besitzen übrigens schon in Entwicklung befindliche Projektrechte im Wert von rund 22 Mio. Euro mit einer geplanten installierten Kapazität von ca. 524 MW, die sich auf besagte 15 Projekte verteilen.

GREEN BONDS:Wollen Sie die Projekte langfristig behalten?

Schmieg: Ja, der Aufbau eines umfassenden Eigenbestands ist ein sehr wichtiger strategischer Baustein, um uns langfristig abzusichern. Deshalb wollen wir möglichst viele Projekte selbst oder mit langfristigen Co-Investoren halten. Die daraus planbar zufließenden Einnahmen decken laufende Kosten und dienen als Investivmittel für neue Projekte und den Unternehmensausbau. Vor diesem Hintergrund wurden für die ersten fünf Jahre eine Ausschüttungssperre gegenüber den Aktionären der ASG Versum AG, unserer Muttergesellschaft, sowie eine Ausschüttungsbeschränkung für die Emittentin von 50% des Bilanzgewinns vereinbart.

GREEN BONDS: Viele Anleihen werden bei institutionellen Investoren platziert, die hep solar projects-Anleihe wird über einen eigenen Vertrieb platziert. Wie wollen Sie Ihre Anleihe platzieren?

Schmieg: Es handelt sich um eine Eigenemission. Beim Vertrieb unterstützen uns zahlreiche renommierte und erfahrene Finanzintermediäre, worüber wir uns sehr freuen. Denn es zeigt, dass wir sie mit unserem
Geschäftsmodell, unserer Wachstumsstrategie und unserer Branchenexpertise nachhaltig überzeugen konnten.

GREEN BONDS:Wie wollen Sie die Anleihe am Laufzeitende in fünf Jahren refinanzieren? Wollen Sie die Projektentwicklung und die bestehenden Solarparks dann noch in einer Gesellschaft halten?

Schmieg: Wir planen, die Anleihe im Wesentlichen durch den anteiligen Verkauf bzw. den Betrieb von Projekten zurückzuzahlen. Hier werden wir sicherlich von der starken Branchen-Wachstumsdynamik, den
ehrgeizigen Klimazielen der Bundesregierung und den glänzenden Wachstumsprognosen profitieren.

GREEN BONDS: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Christian Schiffmacher.

 

Quelle: Bond Magazin Ausgabe 207