Die hep solar projects GmbH begibt einen fünfährigen Green Bond mit einem Volumen von 30 Mio. Euro und einem Kupon von 8,00% p.a. Der Emissionserlös dient dazu, die Realisierung von Photovoltaikprojekten
durch den hep global-Konzern zu finanzieren. Geografisch wird man sich weiterhin auf den europäischen Raum (hier insbesondere Deutschland und Polen, aber auch weitere ausgewählte Länder), die Vereinigten Staaten, Kanada und Japan konzentrieren, wie Geschäftsführer Thomas Tschirf im Gespräch mit GREEN BONDS erläutert. Tschirf betont, dass der hep global-Konzern an der Prognose für das Geschäftsjahr 2023 festhält, die einen Umsatz von rund 50 Mio. Euro bis 60 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern
von 0 bis 5 Mio. Euro vorsieht.

GREEN BONDS: Sie emittieren einen Green Bond im Volumen von bis zu 30Mio. Euro. Wie sind die Eckdaten des Green Bonds?

Tschirf: Der Green Bond ist über die Laufzeit von fünf Jahren mit einem Zinssatz von 8,00% p.a. ausgestattet. Die Anleihebedingungen beinhalten als besondere Schutzrechte für die Investoren eine Negativverpflichtung
und eine Transparenzverpflichtung sowie ein Sonderkündigungsrecht für die Anleger bei einem Kontrollwechsel und bei einem Drittverzug.

GREEN BONDS:Wie wollen Sie die Mittel aus der Anleiheemission verwenden?

Tschirf: Der Emissionserlös dient dazu, die Realisierung von Photovoltaikprojekten durch den hep global-Konzern zu finanzieren. Zu den konkreten Maßnahmen gehören die Akquisition von Projekten und Projektrechten, Leistungen in den unterschiedlichen Phasen der Projektentwicklung, Anzahlungen von Komponenten für Solarparks sowie Sicherungsleistungen für Netzanschlüsse oder Stromabnahmeverträge. Die Finanzierung erfolgt über Darlehen, welche die Emittentin ausschließlich innerhalb des hep global-Konzerns vergibt. Die Laufzeit beträgt in der Regel bis zu ca. 3 Jahre und die Verzinsung stets mehr als 8,00% p.a.

GREEN BONDS: In welchen Regionen und Phasen befinden sich die Objekte?

Tschirf: Geografisch werden wir uns weiterhin auf den europäischen Raum (hier insbesondere Deutschland und Polen, aber auch weitere ausgewählte Länder), die Vereinigten Staaten, Kanada und Japan konzentrieren.
Die Projekte können sich dabei in jeder der vier Entwicklungsphasen befinden, also entweder in der Early-Stage-, Active-Development-, Late-Stage- oder Notice- to-Proceed-Phase.

GREEN BONDS:Gibt es Währungsrisiken?

Tschirf: Der hep global-Konzern erwirtschaftet teilweise Erlöse in Fremdwährung, denen in der Regel Kosten in derselben Währung gegenüberstehen. Deshalb nehmen wir aktuell keine Absicherungsgeschäfte vor. Auch die Intercompany-Darlehen werden teilweise in Fremdwährung vergeben mit entsprechender Zins- und Rückzahlungsverpflichtung. Da es sich um reine Intercompany-Darlehen handelt, verzichten wir hier auch auf Absicherungsgeschäfte.

GREEN BONDS: Welche weiteren Risiken gibt es?

Tschirf:Hier ist sicherlich das Risiko zu nennen, dass sich in unseren Zielmärkten die regulatorischen Rahmenbedingungen und die Förderung, die zentrale Treiber des Marktwachstums in den vergangenen Jahren waren, ändern könnten. Wir schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit jedoch als gering ein, da
die Energiewende nicht mehr aufzuhalten ist und gerade in unseren Zielmärkten eine breite Unterstützung erfährt. Entsprechend überwiegen dort auch ganz klar die Marktchancen – vor allem, weil Solarkraft sich innerhalb der Erneuerbaren Energien als Asset-Klasse mit dem bestem Chance-Risiko-Profil abhebt und sich durch die subventionsunabhängige Wettbewerbsfähigkeit sowie glänzende Wachstumsprognosen auszeichnet.

GREEN BONDS: Wie häufig werden Sie reporten? Wenn Sie nur Darlehen an Konzerngesellschaften
vergeben, dann sind die Abschlüsse vermutlich nicht so spannend.

Tschirf: Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, denselben Transparenzstandard zu erfüllen, den die Investoren schon von der hep global GmbH und dem Green Bond 2021/2026 kennen. Deshalb haben wir uns
in den Anleihebedingungen freiwillig dazu verpflichtet, sowohl zum Gesamtjahr als auch zum Halbjahr zu berichten. Zudem erfolgt ebenso eine Berichterstattung gemäß unserem Green Bond Rahmenwerk.

GREEN BONDS: Bei der Platzierung ist keine Bank involviert. Sie haben bereits mehrere Fonds aufgelegt. Wollen Sie die Anleihe, ähnlich wie reconcept, verstärkt über den eigenen Vertrieb platzieren?

Tschirf: In der Tat haben wir uns dieses Mal bewusst für eine Eigenemission entschieden. Denn bei der erfolgreichen Vollplatzierung des Green Bonds 2021/2026 im Volumen von 25 Mio. Euro wurde ein zweistelliger Millionen-Betrag über unseren eigenen Vertrieb und Vertriebspartner eingeworben. Entsprechend zuversichtlich sind wir, was nun die Platzierung des Green Bonds 2023/2028 betrifft.

GREEN BONDS: Wie sehen Sie die hep solar projects-Anleihe im Vergleich zu anderen Anleihen positioniert?

Tschirf: Unser Kupon spiegelt das Ergebnis des Market-Soundings wider, das im Vorfeld der Emission von unserem Partner Lewisfield Deutschland GmbH durchgeführt wurde. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass er marktgerecht ist – vor allem, wenn man berücksichtigt, wie robust unser Geschäftsmodell und unsere Zielmärkte sind.

GREEN BONDS:Wie erklären Sie sich die jüngste Kursentwicklung Ihres Green Bonds 2021/2026?

Tschirf:Wir können versichern, dass es dafür keine Gründe gab, die auf das operative Geschäft zurückzuführen sind. Da wie schon im Vorjahr der Großteil der Erlöse aus der Projektentwicklung und auch anderen Geschäftsbereichen im zweiten Halbjahr anfällt, halten wir unverändert an unserer Prognose für das Geschäftsjahr 2023 fest, die einen Umsatz von rund 50 Mio. Euro bis 60 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 0 bis 5 Mio. Euro vorsieht. Darüber hinaus werden wir die halbjährliche Zinszahlung für unseren Green Bond 2021/2026 wie gewohnt pünktlich
am 18. November 2023 leisten.

Das Interview führte Christian Schiffmacher.

Quelle: Bond Magazin Ausgabe 207