Die JES.GREEN Invest GmbH begibt neue eine börsennotierte 7 % p.a. Anleihe (ISIN: DE000A30V661) mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Im Interview spricht Jonas Holtz, CEO und Gründer, über die Neuemission und Ziele.

Interessierte Privatanleger in Deutschland und Luxemburg können bis zum 15. Mai 2023 (12 Uhr) ihr Zeichnungsangebot für den JES.GREEN Bond mittels ihrer depotführenden Bank über die Zeichnungsfunktionalität DirectPlace der Frankfurter Wertpapierbörse im Handelssystem XETRA stellen. Zusätzlich ist eine Zeichnung weiterhin direkt über die JES.GREEN Invest GmbH (www.jes-green.de/ir), über die Umweltfinanz (www.umweltfinanz.de/gruene-geldanlagen/jes-green-bond-ii) und bis zum 16. Mai 2023 über die Crowdinvesting-Plattform Econeers (www.econeers.de/investmentchancen, www.econeers.de/jesgreen) möglich.

Sie haben vor rund 1,5 Jahren Ihr Kapitalmarktdebüt gefeiert. Warum begeben Sie bereits nach so kurzer Zeit eine neue Anleihe?

Jonas Holtz: Mit dem neuen JES.GREEN Bond tragen wir der guten Nachfrage sowie dem erwarteten und jetzt schon spürbaren Marktwachstum Rechnung. Im Fokus der Mittelverwendung steht erneut zu 100 % die Finanzierung unseres weiteren Wachstums, da wir den Erwerb zusätzlicher Aufdachphotovoltaikanlagen – vornehmlich Kleinanlagen, aber auch gewerbliche Aufdachanlagen – durch unsere Tochter- oder Schwestergesellschaften finanzieren werden. Mit den Anleihemitteln bauen wir direkt unsere Assets weiter aus.

Inwieweit lässt sich Ihr bisheriges Wachstum an Zahlen festmachen?

Jonas Holtz: Dank der Mittel unserer Debüt-Anleihe konnten wir allein im Jahr 2022 insgesamt 2.109 neue Aufdachanlagen mit einer Gesamtleistung von 20,4 MWp erfolgreich realisieren. Gleichzeitig haben wir unsere Pipeline trotz des herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfelds um rund 30 MWp auf etwa 240 MWp per 31. Dezember 2022 erhöht. Darüber hinaus errichten wir derzeit  unsere zweite Lagerhalle und stellen vor allem unsere Logistik und Infrastruktur breiter auf.

Welche Rolle spielt die seit 2021 beteiligte Familie Brenninkmeijer in Ihrer Unternehmensentwicklung?

Jonas Holtz: Eine sehr wichtige, denn wir haben die Mittel wie geplant in den weiteren Ausbau des operativen Geschäfts der Gruppengesellschaften investiert. Nachdem wir zuvor ausschließlich aus unserem operativen Cashflow heraus gewachsen sind, konnten wir durch die Einzahlungen mehr Wachstum generieren und haben mit der Familie Brenninkmeijer einen verlässlichen strategischen Partner gefunden.

Und wie soll es in den kommenden Jahren weitergehen?

Jonas Holtz: Aufdachanlagen bergen ein enormes Potenzial, da es noch zahlreiche ungenutzte Dächer von Privat- oder Gewerbekunden in Deutschland gibt. Zum Vergleich: Seit 2002 wurden ca. 2 Millionen Photovoltaikanlagen in Deutschland errichtet. Allein im Hausdachsegment bis 100 kWp wird das Potenzial auf weitere 14 Millionen Projekte geschätzt. Vor diesem Hintergrund haben wir unser Wachstumstempo seit unserer Debüt-Anleihe 2021/2026 nochmals erhöht. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass wir nicht mehr – wie zum Zeitpunkt unserer Debüt-Anleihe – über 2.000, sondern jetzt sogar mehr als 5.000 neue Aufdachanlagen pro Jahr realisieren wollen. Hier befinden wir uns bereits auf einem guten Weg, nachdem es im 1. Quartal 2023 bereits 915 neue Aufdachanlagen waren. Mit dieser Rekordzahl konnten wir den Vorjahreswert verdreifachen.

Was macht Aufdachanlagen für Sie und Ihre Kunden so attraktiv?

Jonas Holtz: Wir haben hier eine klassische Win-Win-Situation. Unsere Kunden profitieren von einem wirtschaftlich attraktiven und liquiditätsschonenden Rundum-sorglos-Paket aus Finanzierung, Inbetriebnahme, allen erforderlichen behördlichen Verfahren sowie sämtlichen Service- und Wartungsarbeiten. Damit heben wir uns ganz klar von anderen Anbietern ab. Zudem fallen für unsere Kunden beim Verpachtungsmodell keinerlei Anschaffungskosten an und sie sparen bereits ab Tag 1.

Für unser Unternehmen bedeutet die Verpachtung, dass die PV-Anlagen in unserem Eigentum bleiben. Deshalb können wir sie für Sicherungsübereignungen sowie für Abtretungen der Pachterträge nutzen, um langfristige niedrigverzinsliche und derart besicherte Bankdarlehen zu erhalten, was sich entsprechend positiv auf unsere Rentabilität auswirkt. Gleichzeitig profitieren wir – ebenso wie unsere bestehenden und potenziell neuen Anleger – von einer sehr hohen, wortwörtlich tausendfachen Risikostreuung

Wie gehen Sie mit den Herausforderungen um, die sich aus den aktuellen geopolitischen Spannungen, den Lieferengpässen, der Materialknappheit und den gestiegenen Finanzierungskosten ergeben?

Jonas Holtz: An dieser Stelle kommen uns unsere hervorragenden Handelsbeziehungen zugute, die dank unserer eigenen Großhandelsgesellschaft über viele Jahre gewachsen sind. Auf diese Weise gelingt es uns, unsere Materialbeschaffung weitgehend sicherzustellen. Dass die Finanzierungskosten gestiegen sind, führt dazu, dass sich noch mehr als die bisherigen rund 80 % der Kunden für unser liquiditätsschonendes Verpachtungsmodell entscheiden.

Und wie bewerten Sie die aktuellen politischen Rahmenbedingungen in Deutschland?

Jonas Holtz: Der politische Rückenwind wäre noch effektiver, wenn man an mehreren Stellschrauben gleichzeitig drehen würde. Finanzielle Anreize allein können hier nicht die Lösung sein. Vielmehr braucht es unbedingt eine Reduzierung der Bürokratie und eine Erleichterung der Genehmigungsverfahren, um die Energiewende nachhaltig zu beschleunigen. Je unkomplizierter und digitaler die Prozesse für Zulassung, Inbetriebnahme und Anschluss werden, desto effektiver werden die entsprechenden Fachkräfte entlastet und desto schneller lässt sich der Rückstau abbauen. Um die Klimaziele der Bundesregierung bis 2035 zu erreichen, bedarf es dringend schlankerer Prozesse und einer digitalen wie modernen Infrastruktur.

Abschließende Frage zu Ihrer neuen Anleihe: Welche Sicherheiten bieten Sie?

Jonas Holtz: Die Anleihebedingungen beinhalten als besondere Schutzrechte für die Investoren ein Ausschüttungsverbot, eine Veräußerungsbegrenzung für Vermögensgegenstände, eine Negativverpflichtung, eine Transparenzverpflichtung sowie eine Positivverpflichtung. Zudem besteht ein Sonderkündigungsrecht für die Anleger bei einem Kontrollwechsel und Drittverzug – in Summe also alles wie bei unserer Debüt-Anleihe.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei Ihrer Emission.

Eckdaten der Anleihe 2023/2028

Emittentin JES.GREEN Invest GmbH
Volumen Bis zu 10 Mio. Euro
ISIN / WKN DE000A30V661 / A30V66
Kupon 7 % p.a.
Ausgabepreis 100 %
Stückelung 1.000 Euro
Angebotsfrist
  • Bis 13. März 2024 (12 Uhr):

Zeichnung möglich über die Emittentin (www.jes-green.de/ir) und über die Umweltfinanz (www.umweltfinanz.de/gruene-geldanlagen/jes-green-bond-ii)

  • Bis 16. Mai 2023:

Zeichnung möglich über Econeers (www.econeers.de/investmentchancen, www.econeers.de/jesgreen)

  • Bis 15. Mai 2023 (12 Uhr):

Zeichnung möglich über DirectPlace der Deutsche Börse AG (vorzeitige Schließung vorbehalten)

Valuta 17. Mai 2023
Laufzeit 5 Jahre: 17. Mai 2023 bis 17. Mai 2028 (ausschließlich)
Zinszahlung Halbjährlich, nachträglich am 17. Mai und 17. November eines jeden Jahres (erstmals am 17. November 2023)
Rückzahlungstermin 17. Mai 2028
Rückzahlungsbetrag 100 %
Status Nicht nachrangig, nicht besichert
Sonderkündigungsrechte der Emittentin
  • Ab 17. Mai 2026 zu 102 % des Nennbetrags
  • Ab 17. Mai 2027 zu 101 % des Nennbetrags
Kündigungsrechte der Anleihegläubiger und Covenants Kontrollwechsel, Drittverzug, Negativverpflichtung, Veräußerungsbegrenzung für Vermögensgegenstände, Ausschüttungsverbot, Transparenzverpflichtung, Positivverpflichtung
Prospekt
  • Von der Commission de Surveillance du Secteur („CSSF“) in Luxemburg gebilligter Wertpapierprospekt mit Notifizierung an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht („BaFin“) in Deutschland
  • Die Billigung des Prospekts ist nicht als Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.
Börsensegment Open Market im Segment Quotation Board der Deutsche Börse AG (Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse)
Financial Advisors bestin.capital GmbH, Lewisfield Deutschland GmbH

Quelle: JES.GREEN-CEO im Interview: Jonas Holtz: „Wir haben unser Wachstumstempo seit unserer Debüt-Anleihe 2021/2026 nochmals erhöht“ – 04.05.2023 (wallstreet-online.de)