Bad Marienberg (www.anleihencheck.de) – Die JES.GREEN Invest GmbH finanziert Aufdachphotovoltaikanlagen, die an die jeweiligen Immobilienbesitzer verpachtet werden. Das Broderstorfer Unternehmen agiert gemeinsam mit seiner Schwestergesellschaft JES GROUP GmbH und übernimmt die Vorfinanzierung der zu verpachtenden Aufdachphotovoltaikanlagen, hauptsächlich im Kleinanlagenbereich.

Die Geschäftsführung der JES.GREEN Invest GmbH hat am 13. März 2023 die Emission einer neuen Anleihe 2023/2028 (ISIN DE000A30V661 / WKN A30V66) mit einem Volumen von bis zu 10 Mio. Euro beschlossen. Das Wertpapier mit einer Laufzeit von fünf Jahren bietet einen Zinssatz von 7% p.a.

Interessierte Anleger können die neue Anleihe 2023/2028 direkt über die JES.GREEN Invest GmbH und über die Umweltfinanz sowie bis zum 16. Mai 2023 über die Crowdinvesting-Plattform Econeers zeichnen. Zusätzlich sind bis zum 15. Mai 2023 (12 Uhr) auch Zeichnungen über die Depotbanken mittels der Zeichnungsfunktionalität DirectPlace der Deutsche Börse AG im Handelssystem XETRA möglich. Die Emission wird von der bestin.capital GmbH und der Lewisfield Deutschland GmbH als Financial Advisors begleitet.

Die neue Anleihe 2023/2028 soll voraussichtlich am 17. Mai 2023 in den Handel im Open Market der Deutsche Börse AG (Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse) einbezogen werden.

anleihencheck.de führte das folgende Interview mit Jonas Holtz, Geschäftsführer der JES.GREEN Invest

anleihencheck.de: Warum haben Sie sich erneut für den Weg der Fremdkapitalfinanzierung über eine börsennotierte Anleihe entschieden?

Jonas Holtz: Mit unserer Debütanleihe in 2021 haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Den Emissionserlös konnten wir wie geplant dazu nutzen, unser Wachstum deutlich zu beschleunigen. Das lässt sich durch die Finanzkennzahlen und die Zunahme der realisierten Anlagen sehr schön belegen. Zudem haben wir damals erklärt, dass wir den Zugang zum Kapitalmarkt dauerhaft nutzen möchten. Wir sehen darin eine hervorragende Ergänzung in unserem Finanzierungsmix, die ideal dazu geeignet ist, unser weiteres Wachstum zu finanzieren. Aus diesen Gründen war es für uns eine naheliegende Entscheidung, in enger Abstimmung mit unseren Partnern bestin.capital GmbH und Lewisfield Deutschland GmbH eine neue börsennotierte Anleihe zu begeben, von der sowohl unsere Anleger als auch wir erneut profitieren können.

anleihencheck.de: Wie möchten Sie den Emissionserlös konkret verwenden?

„Wir möchten die zufließenden Mittel zu 100% in den Erwerb zusätzlicher Aufdachphotovoltaikanlagen investieren.“

Jonas Holtz: Wir möchten die zufließenden Mittel zu 100% in unser weiteres Wachstum investieren, indem wir den Erwerb zusätzlicher Aufdachphotovoltaikanlagen – vornehmlich Kleinanlagen, aber auch gewerbliche Aufdachanlagen – durch unsere Tochter- oder Schwestergesellschaften finanzieren. Auf diese Weise werden wir unsere Assets erneut weiter ausbauen.

anleihencheck.de: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind derzeit schwierig und die Perspektiven unsicher. Viele Unternehmen, sogar ganze Branchen, fürchten um ihre Existenz. Welche Sicherheit bieten Sie den Investoren?

Jonas Holtz: Die Anleihebedingungen beinhalten als besondere Schutzrechte für die Investoren ein Ausschüttungsverbot, eine Veräußerungsbegrenzung für Vermögensgegenstände, eine Negativverpflichtung, eine Transparenzverpflichtung sowie eine Positivverpflichtung. Zudem besteht ein Sonderkündigungsrecht für die Anleger bei einem Kontrollwechsel und Drittverzug – in Summe also alles wie damals bei unserer Debütanleihe.

Darüber hinaus ist es aus Investorensicht sicherlich positiv zu bewerten, dass es sich um tausende Kleinanlagen handelt, was eine entsprechend hohe Risikostreuung bedeutet. Hinzu kommt, dass bei Aufdachanlagen kein Entwicklungsrisiko besteht wie bei Freiflächenanlagen. Das macht unsere Produkte sowohl für Kunden als auch für Kapitalanleger und uns als Unternehmen zuverlässig planbar.

anleihencheck.de: Wie sehen die wichtigsten Finanzkennzahlen Ihrer Gesellschaft aktuell aus?

„Dank der Mittel unserer Debütanleihe konnten wir 2022 einen Zubau von 2.109 Anlagen mit 20,4 MWp realisieren.“

Jonas Holtz: Im Geschäftsjahr 2022 haben wir gemeinsam mit unserer Schwestergesellschaft JES GROUP GmbH einen ungeprüften konsolidierten Gruppenumsatz von 114 Mio. Euro erwirtschaftet. Dass wir den Vorjahreswert von 54 Mio. Euro deutlich steigern konnten, ist darauf zurückzuführen, dass wir das Geschäftsvolumen erheblich ausgebaut und die erforderlichen Preiserhöhungen erfolgreich durchgesetzt haben. Dank der Mittel unserer Debütanleihe konnten wir 2022 einen Zubau von 2.109 Anlagen mit 20,4 MWp realisieren. Gleichzeitig haben wir unsere Pipeline trotz des herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfelds um rund 30 MWp auf 240 MWp per 31. Dezember 2022 ausgebaut.

Auf der Ertragsseite verbesserte sich das ungeprüfte EBITDA 2022 deutlich von -6,8 Mio. Euro auf 1,1 Mio. Euro. Dies ist uns trotz dämpfender Effekte in 2022 gelungen. Hier hatten sich insbesondere noch die anhaltenden Verwerfungen am Energiemarkt sowie die Nachwirkungen der starken Materialkostensteigerungen und der coronabedingten Bauverzögerungen des Jahres 2021 ausgewirkt.

anleihencheck.de: Wie sehen die lang- und mittelfristigen Planungen der JES.GREEN Invest GmbH aus? Welche Ziele sollen in den kommenden Jahren erreicht werden?

Jonas Holtz: Wir wollen weiterhin dynamisch wachsen, indem wir mit den Anleihemitteln unsere Asset-Basis konsequent ausbauen. Wesentlich dazu beitragen wird auch das erwartete überproportional starke Marktwachstum für Aufdachphotovoltaikanlagen in Deutschland. Allein im Hausdachsegment bis 100 kWp wird das Potenzial auf weitere 14 Millionen Projekte geschätzt. Zum Vergleich: Seit 2002 wurden insgesamt erst ca. 2 Millionen Photovoltaikanlagen in Deutschland errichtet. Unser eigenes Ziel ist es, jährlich über 5.000 Aufdachanlagen zu realisieren.

anleihencheck.de: Was unterscheidet Ihr Unternehmen von anderen Anbietern am Solarmarkt?

„Unser Alleinstellungsmerkmal ist das Full-Service-Angebot in Kombination mit 100%-Fokus auf Aufdachanlagen“

Jonas Holtz: Ganz klar: unser Full-Service-Paket in der Kombination mit 100% Fokus auf Aufdachanlagen. Gemeinsam mit unserer Schwestergesellschaft decken wir als Unternehmensgruppe die gesamte Wertschöpfungskette aus einer Hand ab – von der Finanzierung, den erforderlichen behördlichen Verfahren über die Inbetriebnahme bis zu sämtlichen Service- und Wartungsarbeiten. Unsere Kunden profitieren von einem wirtschaftlich attraktiven und liquiditätsschonenden Rundum-sorglos-Paket.

anleihencheck.de: Die politischen Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien sind so gut wie noch nie. Macht sich das im Geschäft Ihres Unternehmens bereits bemerkbar?

Jonas Holtz: Ja, auf jeden Fall. Viele Eigenheimbesitzer möchten sich von den hohen Strompreisen unabhängig machen. Dank unserer engen Handelsbeziehungen zu den Komponentenherstellern sind unsere Lager gut gefüllt, so dass wir die Aufdachanlagen schnell realisieren können. Das hat sich bereits im 1. Quartal 2023 eindrucksvoll gezeigt, in dem wir bereits 915 Aufdachanlagen fertigstellen konnten – ein neuer Rekord und gleichbedeutend mit einer Verdreifachung des Vorjahreswertes. Aufgrund der erfreulichen Wachstumsdynamik errichten wir derzeit unsere zweite Lagerhalle und stellen vor allem unsere Logistik und Infrastruktur noch breiter auf.

anleihencheck.de: Stark steigende Rohstoffpreise, hohe Inflation, unterbrochene Lieferketten – das sind nur einige Probleme, mit denen die Unternehmen derzeit zu kämpfen haben. Spürt die JES.GREEN Invest GmbH ebenfalls Gegenwind für ihr Geschäft?

Jonas Holtz: Diese Herausforderungen bestehen in der gesamten Branche. Wir sind jedoch in der Lage, die Auswirkungen ein Stück weit zu reduzieren, da wir dank unseres eigenen Großhandelsgeschäfts über langjährig gewachsene hervorragende Handelsbeziehungen verfügen. Dadurch gelingt es uns, unsere Materialbeschaffung weitgehend sicherzustellen. Zudem führen steigende Finanzierungskosten und Strompreise bei uns dazu, dass sich noch mehr als die bisherigen rund 80 % der Kunden für unser wirtschaftlich attraktives und liquiditätsschonendes Verpachtungsmodell entscheiden.

anleihencheck.de: Die jährliche feste Verzinsung der neuen Anleihe mit 7% ist im aktuellen Inflationsumfeld nur bedingt attraktiv. Warum ist die neue JES.GREEN Invest-Anleihe 2023/2028 Ihrer Meinung nach ein gutes Investment für Anleger?

„Wer in den JES.GREEN Bond investiert, setzt auf einen etablierten Full-Service-Anbieter mit einem erfolgreichen Track-Record von über 1 Mio. m² mit Photovoltaik bebauter Dachfläche“

Jonas Holtz: Der Zinssatz von 7% p.a. spiegelt das attraktive Chance-Risiko-Profil unserer Anleihe aus unserer Sicht gut wider. Wer in den JES.GREEN Bond investiert, setzt auf einen etablierten Full-Service-Anbieter im wachstumsstarken Bereich der Aufdachphotovoltaikanlagen mit einem erfolgreichen Track-Record von über 1 Mio. m² mit Photovoltaik bebauter Dachfläche und über 240 MWp installierter Leistung. Zudem profitieren Anleger von dem nicht vorhandenen Entwicklungsrisiko in unserem Segment und einer insgesamt sehr hohen, wortwörtlich tausendfachen Risikostreuung aufgrund der hohen Anzahl an Kleinanlagen bzw. Verträgen, die wir bereits realisiert bzw. abgeschlossen haben – in Summe schon mehr als 3.600.

anleihencheck.de: Vielen Dank für das Interview, Herr Holtz. (09.05.2023/alc/a/a)

Quelle: Neue 7% JES.GREEN-Anleihe: Attraktives Chance-Risiko-Profil – Interview mit dem Geschäftsführer Jonas Holtz (anleihencheck.de) | anleihencheck.de